Wie gut ist der Clash V3.0 wirklich?
Wer regelmässig Tennisturniere schaut, dem fällt auf, dass das meistverkaufte Wilson Racket auf der Tour nicht zu sehen ist. Keiner der bekannten Pros spielt mit den Clash. Ist der Clash gar nicht so gut, wie alle sagen? - Doch!
Erstmals seit der Veröffentlichung eines Rackets setzt Wilson beim Marketing nicht auf die Top Spieler der ATP und WTA. Dies soll keine langweilige Marketinganalyse von Wilson werden, jedoch denke ich, dass man durch einen kurzen Blick auf die Strategie schnell erkennt, wie der Clash in einer so kurzen Zeit den Sprung nach ganz oben geschafft hat. Zwar spielen wir gemäss Definition dieselbe Sportart wie Alcaraz und Co. doch tatsächlich hat das nicht viel miteinander zu tun. Was wir hobbymässig mit 0.5 Promille intus ausüben heisst zwar Tennis, sieht aus wie Tennis, doch brauchen wir wirklich das selbe Equipment wie die wahren Tennisprofis? Wohl kaum. Und genau deshalb kommt der Clash bei Hobbyspielern so gut an. Gemacht für uns; mich und dich! Mit einem massiveren Rahmen, vergebenden Saitenmuster und vergrösserten Sweetspot lässt sich der Clash sehr leicht spielen, generiert viel Power und begleitet dadurch sowohl Anfänger wie auch Fortgeschrittene für eine sehr lange Zeit.
Was ist der Unterschied vom V3.0 zur Version 2?
Mit dem neuen Clash V3.0 verfeinert Wilson seine Erfolgsserie weiter – ohne den einzigartigen Charakter des Schlägers zu verlieren. Der Fokus liegt auf mehr Stabilität, besserer Kontrolle und einem noch ausgereifteren Spielgefühl. Technisch setzt Wilson erneut auf die bewährte FORTYFIVE°-Technologie, ergänzt sie jedoch durch eine neue Rahmenstruktur: Der V3 ist mit sogenannten „StableFeel“-Zonen ausgestattet – besonders an den 3- und 9-Uhr-Positionen –, die für spürbar mehr Stabilität bei aussermittigen Treffern sorgen. Das hilft vor allem Spieler*innen, die sich beim V2 manchmal ein klareres Feedback gewünscht haben.
Ein oft kritisierter Punkt beim V2 war das etwas „matschige“ Gefühl bei schnellen Bällen oder Schlägen ausserhalb des Sweetspots. Genau hier legt der V3 nach: Der Rahmen ist nach wie vor sehr weich (RA-Wert um die 54), aber durch die veränderte Karbonverteilung deutlich kontrollierter und definierter im Treffmoment.
Auch beim Saitenbild gibt es erneut ein kleines, aber wirkungsvolles Update: Die Pro-Modelle (100 Pro, 98) behalten das 16x20 Saitenbild bei, das sich im V2 etabliert hat und die Kontrolle deutlich verbessert. Die Standardmodelle setzen weiterhin auf 16x19 – nun aber mit optimiertem Tapering (Rahmenverjüngung), was dem Ball mehr Spinpotenzial und Gefühl gibt.
Das Design wurde modernisiert: Statt dem glänzenden Finish aus V2 kommt der V3 in einem matten Schwarz-Rot mit klaren Linien – dezenter, sportlicher, hochwertiger. Außerdem neu: Ein verbessertes Grommet-System, das langlebiger ist und einfacher getauscht werden kann.
Kurz gesagt:
Der Clash V3.0 ist die erwachsen gewordene Version des V2 – weicher Komfort trifft auf spürbar mehr Kontrolle und Stabilität. Wer das flexible, armfreundliche Spielgefühl liebt, sich aber manchmal mehr Präzision wünscht, wird mit dem V3 richtig glücklich. Besonders Spieler*innen, die sich bisher über mangelnde Rückmeldung oder zu wenig Power beklagt haben, profitieren vom neuen Feintuning.
Fazit: Ich bin ein grosser Fan vom Clash V3.0 und bin mir sicher, dass er in Zukunft noch mehr auf dem Platz gesehen wird. Vielen Hobbyspielern wird er an einem schlechten Tag den einen oder anderen Extrapunkt sichern, doch auf der Tour wird er wohl weiterhin kaum zu sehen sein, und falls doch, dann ist es ziemlich sicher einfach ein Blade im Design des Clash.
Wie gefällt der Clash dir? Wenn du noch unsicher bist, ob der Clash etwas ist für dich, dann kannst du ihn bei uns gerne testen und dein Feedback hier hinterlassen.
Joel Bopp, Geschäftsführer Tennis Factory